125 Jahre Cäcilia Wolkenburg "Zillche"
 

Schwierige Zeiten

In einem anderen, in der Geschichte der Cäcilia Wolkenburg einmaligen Fall mußte diese ihre Tradition unterbrechen: Die Nationalsozialisten verboten die Darstellung von Frauen durch Männer. Immerhin erlaubten sie noch, groteske Frauenrollen mit Männern zu besetzen und genehmigten auch das komische Männerballett. Aber die Heldinnen und anderen Damen hatten weiblich zu Frauen beim Kaffee "Feensee",1911sein. In der Kriegszeit (wie schon während des ersten Weltkrieges) mußte das Divertissementchen ganz ausbleiben, kehrte aber schon 1946 in dem programmatisch klingenden Titel "D'r Jan kütt heim" zurück. An die Bedingungen dieser Zeit erinnert sich Gustav Funcke, langjähriger Darsteller und späterer Vorsitzender der Cäcilia: "Persönlich fehlte uns allen das Notwendigste und unserer guten alten Cäcilia nicht minder." Vom Nagel angefangen bis zur fertigen Dekoration fehlte alles. Das gleiche galt für die Kostüme; von der Nadel, dem Garn bis zur Kunstseide und dem schließlich fertigen Kostüm war ein schwerer Weg. Die Premiere fand am 27. April 1946 in der Aula der Universität statt. Ausverkaufte Häuser zwangen zu zehn statt sechs eingeplanten Aufführungen. Unsere spielfreudigen Cäcilianer hatten sich bereitgefunden, der schwer geprüften Kölner Bevölkerung als Ausgleich zu der in der Schuttaktion bewiesenen vaterstädtischen Treue ein weiteres Opfer zu bringen, und die zusätzlichen Vorstellungen beschlossen. Niemand wird bestreiten können, daß es für alle Beteiligten ein Opfer war, nach des Tages Last und Mühe bei nur 1.000 Kalorien die Laune zu solch köstlich harmlosen Bühnentreiben aufzubringen.

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