IN UNSEREM BIER SIND ALLER GUTEN DINGE VIER

Bier darf in der Bundesrepublik Deutschland ausschließlich aus den vier Rohstoffen Malz, Hefe, Hopfen  und Wasser hergestellt werden.
So bestimmt es das Reinheitsgebot.

Aus Gerste wird Malz

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Aus Gerste wird Malz

Der wichtigste Rohstoff für Bier ist die Gerste. Jedes einzelne Korn enthält Kohlenhydrate, Proteine, Fette und Vitamine fest umschlossen von der Spelze, der harten Hülse. Diese Inhaltsstoffe müssen für den Brauprozeß aufbereitet werden. Dazu wird die Gerste nach der Reinigung mit Wasser eingeweicht, beginnt zu keimen, wird gedarrt (getrocknet) und dann gemahlen, in der Fachsprache "geschrotet".

Biologisch betrachtet werden durch die Keimung im Korninneren Enzyme gebildet oder aktiviert. Sie bauen die Kohlenhydrate im Gerstenkorn zu einfachem Zucker ab. Diese ernähren den Keimling und lassen ihn wachsen. Außerdem wird Eiweiß zu Aminosäuren abgebaut, es entstehen organische Phosphate. Diese natürlichen Lebensvorgänge steuert der Mälzer allein durch die richtige Dosierung von Feuchtigkeit, Temperatur und Belüftung.

Im Malz sind folglich - im Unterschied zur Gerste - Zucker und eine Vielzahl von Enzymen vorhanden, das Malzkorn weist eine grobe Struktur auf.


Hefe zur Gärung H
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Hefe zur Vergärung

Um Zucker in Alkohol und Kohlensäure zu verwandeln, bedarf es der Hefe - eines Sporenpilzes, der überall in der Luft vorkommt. Pasteur verdanken wir die Erkenntnis, daß Hefe ein Lebewesen (Einzeller) ist. Zum Brauen werden spezielle Bierheferassen verwendet. Da Hefe den Geschmack beeinflußt, züchten die Brauereien ihre Heferassen in Reinzucht aus jeweils einer Ursprungszelle, so daß alle Pilze ein Kubikzentimeter enthält zehn Millionen - die gleichen Eigenschaften haben.

Man unterscheidet obergärige und untergärige Hefen. Wie wir aus der Geschichte wissen, gab es zunächst nur die mit obergärigen Hefen hergestellten Biere. Sie werden daher vom Ursprung her "Bierhefe", nämlich Saccharomyces cerevisiae genannt. Sie vergärt den Malzzucker der Bierwürze bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Die Hefe sammelt sich an der Oberfläche und wird dort abgehoben. Die untergärige Hefe heißt Saccharomyces carlsbergensis. Sie vergärt bei Temperaturen zwischen 4 und 9 Grad Celsius. Die Hauptgärung dauert etwa acht Tage. Am Ende der Gärzeit setzt sich die Hefe unten auf dem Boden ab.


Hopfen bringt die Würze H
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Hopfen bringt die Würze

Das größte geschlossene Hopfenanbaugebiet der Welt ist die Hallertau. Weitere Hauptanbaugebiete in Deutschland sind das Juragebiet, Tettnang, Spalt und das Hersbrucker Gebirge.
Der Hopfen gehört zu den Nesselarten. Die Pflanzen ranken sich an bis zu sieben Meter hohen Gerüsten empor. Zum Bierbrauen verwendet man ausschließlich die Fruchtzapfen der weiblichen Pflanze - sie enthalten die Bitter- und Aromastoffe. Außerdem wirken sie eiweißfällend und tragen so zur Haltbarkeit des Bieres bei und beeinflussen die Schaumstabilität.

Aufgrund neuester Erkenntnisse in der Hopfenforschung und entsprechend den Wünschen der Brauereien werden aromareiche und bitterstoffreiche Sorten gezüchtet. Mit der Züchtung weitgehend resistenter Hopfensorten haben die Pflanzer die Pflanzenschutzspritzungen so reduziert, daß sie den Forderungen der Brauer nach einem schadstofffreien Hopfen entsprechen. In der Bundesrepublik werden jährlich um die 700.000 Zentner Hopfen geerntet. Etwa zwei Drittel dieser Menge werden jährlich exportiert.


Reines Wasser W
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Und viertens: Reines Wasser

Brauwasser unterliegt den gleichen strengen Bestimmungen wie Trinkwasser. Es darf lediglich der Eisengehalt entzogen werden, außerdem kann es entkeimt und enthärtet, gefiltert oder gekocht werden. Chemische Zusätze sind grundsätzlich verboten. Brauwasser ist rein. Die Brauer stellen an Brauwasser oft höhere Ansprüche als der Gesetzgeber an Trinkwasser.

Häufig haben sie eigene Brunnen oder Quellen, vielfach wurde sogar die Standortwahl der Braustätte nach Wasserqualität getroffen. So eignet sich beispielsweise weiches Wasser vor allem für die hellen Biere.

Doch wird Wasser nicht nur zum Brauen selbst benötigt. Es wird in der Brauerei ebenso zum Reinigen, Kühlen und Mälzen verwendet. Dank moderner Technologien kann der kostbare Rohstoff Wasser heute weitaus sparsamer eingesetzt werden als früher. Brauchte man noch vor ein paar Jahrzehnten 25 hl Wasser, um 1 hl Bier zu gewinnen, hat sich der Wasserverbrauch heute auf 5 hl pro 1 hl Bier reduziert.


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aktualisiert am: 30. Juni 1999 - Copyright für Design und Konzept: 1998 Computerzeit OHG
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